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Peter Eisenburger

Chile im September 1974. 1 Jahr Faschismus.

Ein Jahr nach Erscheinen von “Chile 1973” verfasste ich für die “Wühlmaus” einen weiteren Text mit dem Titel: “Chile: 1 Jahr Faschismus”.

Der Abdruck des Artikels in der vorgelegten Form wurde abgelehnt. Auf die Details dieses Vorgangs einzugehen, lohnt nicht. Aber mir sind, nachdem ich 50 Jahre später noch mal alles habe Revue passieren lassen, einige Sachen viel klarer geworden, als sie mir damals waren.

chile_1974

Im Nachhinein betrachtet hatte “Chile. 1 Jahr Faschismus” allerdings auch inhaltlich ein Niveau, das weit über die “Wühlmaus” hinausragte. Leider hatte ich damals nicht die Kontakte und vielleicht auch nicht den Mut, die Arbeit einer anderen Publikation anzubieten.  In Frage gekommen wäre etwa die angesehene Dritte-Welt-Zeitschrift “blätter des iz3w”, Freiburg, in der ich drei Jahre später mehrere Abschnitte meiner Zwischenprüfungsarbeit veröffentlichte.

Auch jetzt noch hat das Skript es “in sich”, wie ich finde. Manchmal stockt einem der Atem. Einige Stellen sind sehr hart, nicht nur wo es um Repression, Terror und Folter geht, sondern auch um die Rolle der USA und die Reaktionen in der Bundesrepublik. Ganz anders als unsere politische Klasse verhielt sich die DDR, die damals viele chilenische Flüchtlinge aufnahm, ihnen Studienplätze gab und sie in jeder erdenklichen Form unterstützte.

Ein wenig stören pauschale Aussagen des Artikels wie “Klar, die Herrschenden...”, aber man muss das Alter des Autors berücksichtigen.

Nun erfolgt also an dieser Stelle nach ziemlich genau 50 Jahren sozusagen die Erstveröffentlichung. In das Manuskript hat jemand mit Bleistift einige Ergänzungen eingetragen. Es muss jemand gewesen sein, der mir und der von mir vertretenen Richtung freundlich gesonnen war. Ich glaube, ich weiß auch wer.

Da das Skript durch viele Hände gegangen ist, was man ihm ansieht, lässt es sich nicht gut scannen. Deshalb setze ich den Text neu, wozu ich Scan, OCR und WordPerfect benutze. Das ursprüngliche Layout behalte ich bei, nur der Umfang erhöht sich von 9 auf 10 Seiten. Der Text hatte fast keine Rechtschreib- und Grammatikfehler. Den falschen männlichen Artikel “der CIA” behalte ich bei, weil zeittypisch. Die erwähnten Anmerkungen stelle ich in eckige Klammern.

Mit meiner Arbeit für die “Wühlmaus” war es damit vorbei. Ich hatte jetzt auch andere Themen. Ich war in der Oberprima und in einem halben Jahr stand das schriftliche Abitur an. Es wurde auch langsam Zeit, die Schule zu verlassen.

Zum Text “Chile 1973”.

11. Januar 2025.

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Hochgeladen am 11. Januar 2025. Zuletzt editiert am 2. Februar 2025.