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Winter 2013/14
Pünktlich und nach einem kleinen Sturm wird es zum Nikolaustag am 6. Dezember winter- lich. Doch die weiße Pracht taut schnell dahin... Nach einer kurzen hellen Phase folgen viele, viele Tage, in denen es trüb und neblig ist.
Am 3. Advent wird es endlich heller. Gegen Abend sorgt zum westlichen Horizont hin eine größer werdende Wolkenlücke für ein intensives und aufregendes Farbenspiel. Von rot-orange angefangen über hellblau bis zu einem schwärzlich werdenden Graublau entstehen feinste Farbverläufe. Und darüber hat der große Meister dort oben mit dem Pinsel in Grau-Aubergine zarte Wolkenverläufe hingezogen. Mit nur einer einzigen eleganten Handbewegung macht er das. Dasselbe Schauspiel auch am nächsten Tag.
In der dann folgenden Vollmond-Nacht. Bei milden Temperaturen von Südwesten sachte durchziehende, sich dunkel von dem vom Mondlicht hell durchfluteten Himmel abhebende Wolkenfelder, die den Himmel gleichmäßig marmorieren, so wie es in dieser Jahreszeit eigentlich gar nicht sein kann.
Es ist der 21. Dezember, der kürzesten Tag des Jahres. Morgenrot. Der Sonnenaufgang ist nun direkt über der nach Südosten verlaufenden Straße zu sehen. Was für ein Unterschied zum Sommer, wenn die ersten Strahlen – wie ich meine – etwa aus Nordnordost kommen! Ich stelle mir vor, wie der Planet Erde, auf dem wir stehen, im letzen halben Jahr mit unwiderstehlicher Macht seine Nordhälfte von der Sonne hinweggeschwenkt hat. Wir leben in einem Planetensystem, so versuche ich mir klarzumachen und bildlich vorzustellen.
An den besten Tagen der gegenwärtigen Witterungsphase ist es hell, angenehm und fast von einer mediterranen Anmutung – aus diesen Gefilden kommt dann auch die Luft – , an den schlechten einfach nur trüb, regnerisch und es wird überhaupt nicht richtig Tag.
Es bleibt noch lange mild. Später, im Januar, ist es auch oft nasskalt.
Gegen Ende Januar – im Osten ist es seit geraumer Zeit sehr kalt – prognostizieren die Wetterfrösche, dass sich Anfang Februar milde Luft wieder überall in Deuschland durchsetzen wird. Postwendend, am 27. Januar fliegen in der Lahnaue bei der Goethe-Stadt die ersten Kraniche. Woher wissen die das? –
Beim Umräumen im Arbeitszimmer, das im Obergeschoss liegt, die jämmerlichen Überreste eines Frosches unter einem Regal. Wie er den Weg ins Haus gefunden hat, als die Tür mal aufstand, scheint noch erklärlich. Aber wie sollte er in den 1. Stock gelangt sein? Die Treppe raufgehüpft...? Oder wäre es denkbar, dass sich Henry in seinen alten, verwegenen Zeiten den bedauerlichen Frosch als Beute geschnappt und heim ins Obergeschoss in sein Reich gebracht hat? Bleibt da noch die unerfreuliche symbolische Bedeutung...
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