Peters

Garten- und Naturtagebuch

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Frühling 2010

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Nach einem extrem kalten und langen Winter bleibt auch der Frühling sehr kühl.

Dann Ende April eine Schönwetterphase. Zum ersten Mal für dieses Jahr Mittagessen draußen auf meinem Platz, den ich mir auf der Wiese neben meinem Garten eingerichtet habe. Unterm blühenden Kirschenbaum sitzen. Ein riesiges Medaillon, das mir auf den Punkt geglückt ist. Ein köstlicher, mineralisch schmeckender Gavi aus dem Piemont. Leichter Wind und überall um mich herum Vogelgezwitscher. Der gelbe Löwenzahn in der Wiese. Das erste Mal seit ungefähr einem dreiviertel Jahr über 20°. Das Leben ist schön...

Ein paar Tage später sehe ich etwas sehr Trauriges, Schockierendes: das Buchfinkennest ist zerstört. Es liegt zerdrückt mit den Resten der vier kleinen Eierchen auf der Wiese unter dem Pflaumenbaum. Niedergetretenes Gras, viele kleine Federn. Kampfspuren eines schrecklichen Ereignisses. Ein Marder? Ein Raubvogel? Eine der räuberischen Katzen der Umgebung? Das Buchfinken-Weibchen hatte so lieb und treu ausgesehen, wie es auf dem Nest saß. Grausame Natur.

Am nächsten Tag fängt das Buchfinken-Männchen energisch, und wie ich meine, geradezu verzweifelt, wieder an zu zwitschern. Es sucht wohl ein neues Weibchen...

Der Mai ist wiederum sehr kalt. Anfang Mai habe ich sogar noch mal Winterjacke und Schal rausgeholt.

An meinem Geburtstag steht morgens früh mein Hund Henry mit seinen 20 Jahren am Hoftürchen und will eine Runde mit mir drehen. Das wollte er morgens schon jahrelang nicht mehr und auch danach kam es nicht mehr vor. Aber er wollte mir zu meinem Geburtstag eine Freude bereiten.

Einige Tage später sind die Schwalben da. Jetzt muss das Wetter ja besser werden. Denn die wissen das.

Und tatsächlich, Pfingstsonntag, es ist Ende Mai, wieder Mittagessen im Grünen, auf der Streuobstwiese. Mein neuer Platz, direkt an der Buchsbaumhecke, neben dem Garten. Frisch geschnittene Blumen in der Vase: verschiedene Akeleien, Bergflockenblume, Flieder. Ein grandioses Steak, dicke Spargelstangen (al dente und mit zerlassener Butter – mit nichts anderem!), Bratkartoffeln. Henry isst genüsslich mit. Spanischer Weißwein.

Das Schönste: keine Autos zu hören. Nur Vögel, Insekten, Blätterrauschen. Stimmen von Kindern. Familien beim Mittagessen. Wie früher auf dem Dorf.

Pfingstmontag setzt sich das richtige Wetter für einen gebürtigen Oberwesterwälder fort. Mäßig warm. Heiter bis wolkig. Ein schöner Wind. So wie früher die Sommer waren.

Vorwort

Nach 5 Jahren “im Exil” und einer damit einhergehenden “Schreibhemmung” beginne ich wieder ein Tagebuch mit Naturbeobachtungen und Aufzeichnungen aus meinem Garten. Es ist zwar nicht mehr der alte Garten, aber es ist ein Garten, und viele meiner Pflanzen konnte ich retten.

Viele der in meinem alten Garten lebenden Vögel leben wohl nicht mehr... Wie der Verlauf allen Lebens auf der Erde. Geboren werden, erblühen, vergehen.

Da das alte Grundstück von den Nachbewohnern weitgehend plafondiert wurde, werden leider auch ganze Vogel-Arten dort nicht mehr auftauchen.

Meine wiedererweckte Begeisterung am Fotografieren und Schreiben, an Farben und Formen, wurde mit hervorgerufen durch meine neue, phantastische Nikon D90 und ab 2011 die D700. -

Für mein neues Tagebuch hatte ich zunächst überlegt, mit einem der gängigen Blog-Anbieter zu arbeiten. Jedoch schränken die dort angebotenen Möglichkeiten die Kreativität ein. Dies gilt nicht nur für das Layout. Die Bloganbieter, genauso wie Facebook, verändern den Dateiumfang von hochgeladenen Fotos, um sie schneller laden zu können. Dadurch gehen Schärfe und Farbtreue verloren. Teilweise finde ich die Blog-Layouts auch sehr technisch, vor allem bei Wordpress. Und letzlich gehören meine Daten nur dann mir selbst, wenn sie sich auf meinem eigenen Server befinden.

 

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