Ehrung für preußische Reaktion und Konterrevolution
Sieht man heute die Anlagen, könnte man denken, wie schön, dass heute über die Inkarnation von Krieg und Gewalt Gras wächst, jedoch währen solche Traditionen offenbar lange fort... Die Festung hat heute noch eine militärische Bedeutung, was man daran sieht, dass mehrere Gedenktafel von der Bundeswehr bzw. einem BW- Freundeskreis gepflegt werden.
Das 1972 im Inneren der Anlage errichtete große Denkmal mit einer Skulpturengruppe “Den Toten des deutschen Heeres” kann man an sich als stilvoll empfinden. Wie üblich stört die Aussage, die Soldaten hätten “für Deutschland” ihr Leben gegeben und nicht für verbrecherische Ziele eines Regimes von Massenmördern. Man vermisst auch eine Ehrung der Opfer. Es bleibt aber alles im gewohnten Rahmen.
Jedoch ist man perplex, wie ungeniert vor dem Südeingang der Festung den Traditionen der Reaktion und des preußischen Militarismus gefrönt wird.
Mehr als befremdlich erscheint die Würdigung von Offizieren und Soldaten, die bei der blutigen Niederwerfung der Revolution von 1848/49 tätig waren (siehe Gedanktafel). Es handelt sich speziell um den Einsatz des Infanterieregiments von Goeben beim Einsatz gegen die Badische Revolution. Der Befehlshaber Karl von Goeben selbst war dabei führend mit tätig im Generalstab des “Kartätschenprinzen von Preußen”, des späteren Kaisers Wilhelms I., der auf der anderen Rheinseite auf dem Pferd sitzt – welch schaurige Combo, dem die Stadt Koblenz da huldigt.
Andere sind empfindlicher mit dem Namen Karl von der Groeben umgegangen, der den “Geist des Eroberungskrieges, der Okkupation und des Heimatverrates” trage...
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