Kinder- und Jugendbücher
Rezensionen
von Peter Eisenburger

Hansjörg Maus
Kaiser Barbarossa. Mann des Friedens.

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Summary

Biographie des deutschen Kaisers (1124–1190).

Inhalt und Kritik

Dies ist der Typ der Biographien, die eine rein positive Darstellung der zu beschreibenden Person geben wollen. Die Person ist hier Friedrich I., genannt Barbarossa, deutscher Kaiser zu Beginn des Spätmittelalters. Seine Biographie gerät zu einer affirmativen und beschönigenden Darstellung des feudalistischen Gesellschaftssystems und der mittelalterlichen imperialen Techniken, der kaum einmal ein kritischer Beiklang zu entnehmen ist. Geschichte ist hier eindimensionale Herrschaftsgeschichte, und auch als solche nicht gerade tiefschürfend. Aspekte der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sind sehr rar. Auch von Barbarossa als Person, als Mensch, erfährt der Leser eigentlich nichts.

Sprachlich spröde, wird auch durch die kurzatmige Erzählweise nicht spannender oder “jugendgerechter”, sondern allenfalls noch oberflächlicher. Umständlich im Aufbau, einfallslos, rein chronologisch vorgehend. Bevor man zur Person gelangt, muß man sich zunächst einmal durch überflüssige 50 (!) Seiten früh- und hochmittelalterlicher Geschichte quälen, in denen verwirrend und lustlos die 600jährigen Auseinandersetzungen der europäischen Adelsfraktionen um die Macht abgerissen werden. (Eigentlich hat man dann schon genug.)

Ein Buch, in dem Städte zerstören als “ordnen” gilt, gehört nicht in die Hände von Jugendlichen.

Ausgesprochen schlecht illustriert.

P. Eisenburger, 1990.

Hansjörg Maus
Kaiser Barbarossa. Mann des Friedens.
Bitter Verlag, Recklinghausen 1990
233 S. 24,80 DM

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Hochgeladen am 28. Februar 2025.

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