Kinder- und Jugendbücher
Rezensionen
von Peter Eisenburger
About
Von 1989 bis 1991 besprach ich Kinder- und Jugendbücher für den Arbeitskreis Jugendliteratur (VJA) der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Hessen. Die Rezensionen wurden Pädagogen, Schulen und Bibliotheken zur Verfügung gestellt. Betreut wurde der Arbeitskreis damals von Hans Weber aus Haiger. Hans verschickte regelmäßig die zu besprechenden Bücher an seine Leute. Einmal im Jahr fand auch eine Tagung statt.
Das Pensum, das Hans erwartete, der im Übrigen ein sehr sympathischer Typ war, grenzte an Ausbeutung. Zwei bis drei Mal im Jahr kamen Stapel von Büchern, die besprochen werden wollten und sollten. Als Gegenleistung konnte man die Rezensionsexemplare behalten – nur die allerwenigsten dieser bunt gemischten Werke hätte ich aber jemals käuflich erworben oder überhaupt nur gelesen.
Dennoch hat sich diese Tätigkeit insgesamt gelohnt. Ich arbeitete damals im Bibliothekswesen und erhielt durch die Zusendungen von Hans gute Einblicke in den Markt der Kinder- und Jugendliteratur, der für öffentliche Bibliotheken enorm wichtig ist, vielleicht der wichtigste überhaupt.
Zudem gewann man Übung im Besprechen von Literatur, auch von wenig qualitativer. Hier und da war ich sicher ungerecht (typisch Kritiker!). Je jünger die Zielgruppe der Druckwerke, desto größer war diese Gefahr. Mit dem Blick von jemandem, der sonst nur Weltliteratur liest, Ponybücher für kleine Mädchen zu bewerten, ist wirklich schwierig. Die Lektoren der einschlägigen Verlage verfügten bestimmt über viel mehr Erfahrung
Aber mein spezieller, ganz anderer Horizont konnte ja etwas für sich haben. Und so ganz falsch lag ich wohl in den allermeisten Fällen nicht, weder positiv, noch negativ. Mehrmals erhielten Bücher, die mir außerordentlich gut gefielen, dann nationale und internationale Jugendliteraturpreise. Leider bekam ich solche Bücher aus Haiger viel zu selten – dem Städtchen an der Dill, in das mich neuerdings öfters meine Wege führen.
Als sich meine berufliche Tätigkeit änderte und die Zeit für den Arbeitskreis nicht mehr vorhanden war, musste ich aussteigen. Das war 1992. Durch die Aufgabe für die VJA wäre mir nun kaum noch Zeit geblieben, “richtige” Literatur zu lesen.
Im Nachhinein kommt es mir geradezu unglaublich vor, welche Mengen an Büchern ich in den wenigen Jahren zusätzlich zu dem, was ich ohnehin las oder lesen musste, besprochen habe.
Bei der zwischen September 2024 und August 2025 erfolgenden Veröffentlichung meiner in der Regel kurzen Texte ergänze ich einige Besprechungen durch weitergehende Informationen oder auch durch eine Neubewertung.
Peter Eisenburger, 29. September 2024 / 25. Juli 2025.
Hochgeladen am 29. September 2024. Zuletzt aktualisiert am 25. Juli 2025.