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Kloster Gnadenthal
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Im “Goldenen Grund”, einer Taunusgegend mit sehr fruchtbaren Böden, gelegen
im Wörsbachtal zwischen Idstein und Limburg, gibt es das ehemalige Zisterzienserinnen-Kloster Gnadenthal und den gleichnamigen Weiler. Man erreicht das Kloster von der Autobahn-Abfahrt Bad Camberg. Die nächste
Ortschaft ist Dauborn, Ortsteil von Hünfelden.

Nur ein paar wenige Kilometer entfernt von der tosenden Autobahn-Hölle der
A3, eröffnet sich dem Besucher ein wahres Refugium, das vor allem eins auszeichnet: Ruhe.

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Kloster Gnadenthal wurde 1235 gegründet. Hatte das Kloster die Reformation noch überstanden, wurde es im Jahre 1634 während des Dreißigjährigen Krieges so
stark verwüstet, dass es aufgegeben wurde.

In der Folge existierte die Siedlung als Weiler mit mehreren landwirtschaftlichen Betrieben bis in die Neuzeit. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts drohte das Dorf erneut zu verfallen.

Seit 1969 und verstärkt ab 1984 siedelte sich in Gnadenthal die “Jesus-
Bruderschaft” an und begann mit der Restaurierung der historischen Gebäude. Bei der Jesus-Bruderschaft handelt es sich um eine überkonfessionelle christliche Gemeinschaft von Männern und Frauen, die in Familien oder ehelos leben.

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Literatur:
Sabine Husemeyer: Die Entwicklung des Zisterzienserinnenklosters Gnadenthal bei Limburg im Mittelalter. Nassauische Annalen 1995, S. 61-80.


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Gunter Oertels: Dankesrede für die Verleihung des Hessischen Denkmalschutzpreises 1993. Jahrbuch 1994 Landkreis Limburg-Weilburg, S. 175-176.

Marianne Rompel: Kloster Gnadenthal – Vallis Gratiae. Jahrbuch 2014 Landkreis Limburg-Weilburg, S. 75-78.

Kloster Gnadenthal

Ortsbild

Das Ortsbild wird bestimmt von einigen markanten Fachwerkhäusern, der Klosterkirche (vor der Sanierung als Stall genutzt), einer Buchhandlung und dem modern und geschmackvoll eingerichteten Pavillon, einer Art Bistro, das auch für Wanderer, Fahrradfahrer und andere Gäste geöffnet ist. Angeboten werden neben Erfrischungen auch landwirtschaftliche Produkte zum Mitnehmen.

1993 wurde der Jesus-Bruderschaft für die Instandsetzung von Dorf und Kloster Gnadenthal der Hessische Denkmalschutz-
preis verliehen. (Weitere Preise ergingen für die Wiederher-
stellung folgender Bauten und Objekte im Landkreis Limburg-
Weilburg: die Kreuzigungsgruppe auf dem Kalvarienberg Weilburg, das Burgmannenhauses in Dehrn, das Marmor-
museum in Villmar, das Alte Rathaus in Niederbrechen, den Bahnhof Wilsenroth und eine Hofanlage in Nauheim.)

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Angebote

Für einen ungezwungenen Besuch in Gnadenthal braucht man keine Voranmeldung. Man wird belohnt mit einer ruhigen und entspannten Atmosphäre, die genügend Möglichkeiten zur Kontemplation bietet. Viele Gäste lernen den Ort auch durch den Fahrradweg kennen (“Radrundtour Ems- und Wörsbachtal”).

Darüber hinaus gibt es für die Interessierten religiöse und spirituelle Angebote. Als Beispiel dafür mag die Beschreibung eines Frauengottesdienstes stehen, die auf der Website der
Jesus-Bruderschaft zu finden ist.

Die Photos entstanden im Oktober 2013. Nikon D700, 50/1.4G.

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Natur, Kunst und Landwirtschaft im Einklang.

Haus der Stille

Die Jesus-Bruderschaft betreibt neben der Landwirtschaft mehrere Gästehäuser und Tagungsstätten.

Geht man vom Dorf hinunter ins Tal, überquert den Wörsbach und steigt die gegenüberliegende Anhöhe hinauf (es gibt einen schön schattigen, von Büschen flankierten Hohlweg), erreicht man das “Haus der Stille”, ein Gäste- und Tagungshaus. Der Name ist hier Programmatik und ernst zu nehmen.

Unterhalb dieses Gebäudekomplexes ist ein kleiner Teich angelegt. Außerdem gibt es Kunst! Im Hof steht die Skulptur “Ohr” des Künstlers Andreas Felger, der 20 Jahre in Gnadenthal lebte. Weiter den Hang hoch stehen die beeindruckenden drei Granitsäulen desselben Künstlers.

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