Ortenberg in der Wetterau gewinnt seinen Reiz durch eine ganz besondere Kirche, ein sehr hübsches mittelalterliches Stadtbild und nicht zuletzt durch die  attraktive Lage am Übergang von den fruchtbaren Ebenen der Wetterau zu den windigen Höhen des Vogelsberges.

Ein empfehlenswerter Zugang zur Besichtigung ist von Osten aus Richtung Hirzenhain/Usenborn. Man gelangt so durch das Obertor gleich zur Evangelischen Marienkirche, in der man die Ruhe findet, die man sucht und braucht. Vor der Kirche
gibt es auch eine schattige Bank.

Die Evangelische Marienkirche

Die Marienkirche, früher “Unser Lieben Frauen”, geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Neben der hohen Halle, die innere Einkehr und Kontemplation ver-
mittelt, ist es vor allem der außergewöhnliche Flügelaltar, um 1420 entstanden, der die Evange-
lische Kirche auszeichnet. Allerdings sieht man nur eine professionelle Kopie. Das Original ist im Landesmuseum Darmstadt.

Mehrere Gegenstände in der Kirche wie das Tauf-
becken oder der Kanzelfuß stammen aus dem 13.
und 14. Jh. Über die Geschichte der Kirche während der Reformation liegen dem Verfasser leider keine Informationen vor, auch nicht aus dem Dehio.

Schloss und Schlossplatz

Das Ortenberger Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Deshalb wird hier auf eine weitere Beschreibung verzichtet. Lohnend ist aber die Betrachtung der Gebäude, die sich um den Schloss-
platz herum gruppieren, vor allem des “Rentamtes”. Auch die Kirche liegt am Schlossplatz.

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Die Altstadt

Die pittoreske Altstadt von Ortenberg hat ihren Reiz durch die dörfliche Ruhe in den vom Niddertal zum Schloss und zur Kirche hinaufführenden, verwinkelten Gassen.

Ein kleines Zentrum in der historischen Altstadt ist der Marktplatz mit dem außergewöhnlichen Rathaus. Hier hat eine Gaststätte auch werktags vormittags geöffnet. Eine besondere Attraktion über die unmittelbare Region hinaus war über viele Jahre die Kleinkunstbühne “Fresche Keller”, ebenfalls am alten Markt gelegen.
Auffällig überall in der Altstadt sind die vielen, stilvoll plazierten Rosen.

Viele Läden in der Altstadt haben aber, wie woanders auch, im Laufe der vergangenen Jahrzehnte geschlossen. Es gibt jetzt ein großes Geschäftszentrum etwas außerhalb der Stadt an der Bundesstraße.

Ortenberg ist bekannt und berühmt für den “Kalten Markt”, einen riesigen Jahrmarkt, der immer am letzten Oktober-Wochenende stattfindet. Im Jahr 2016 wird der
750. Kalte Markt gehalten.

Literatur:
Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II. München 2008.

Die Fotos entstanden Anfang Juni 2015. Nikon D700, Nikkor 50/1.4G, 28/1.8G.