Das Licht in Honfleur ist wirklich einmalig. Es ergibt sich aus mehrfach gebrochenem Sonnenlicht. Die Sonne schimmert auf den Schieferplatten der Fassaden der nach Süden stehenden Häuserreihen. Das alles wird gespiegelt auf der ruhigen Wasseroberfläche des Hafenbeckens.
Außerdem ergeben sich bestimmte Farbrhythmen durch Blautöne des Himmels, des Schiefers und des Wassers sowie Weißtöne, die in Wolken, auf einzelnen Häusern, Fensterrahmen, Markisen und natürlich den Booten zu finden sind. So ist jedenfalls meine persönliche Sichtweise der Farben und der Stimmung von Honfleur.
Dass dieses Licht die Stimmung von Honfleur ausmacht, bemerkt man auch, wenn man sich die gegenüberliegende Seite des Hafens ansieht (Bild unten rechts): völlig unspektakulär! -
Als ich 1990 das erste Mal in dem Städtchen Honfleur war, das an der Seine-Mündung gegenüber von Le Havre liegt, hatte es noch einen gewissen Insider-Reiz, wie ich mich zu erinnern meine.
Im Laufe der Jahre ist Honfleur so überlaufen geworden, dass es in der Hochsaison keinen großen Spaß mehr macht, sich dort aufzu- halten. Anfang Juli 2011, als ich zuletzt in Honfleur war, um zu fotografieren, bemerkte ich, wie missmutig und gestresst viele Menschen sind, die sich in der Hitze über die Bürgersteige an den schmalen Häuschen entlang schieben.
Jeder Quadratzentimeter wird ausgenutzt, um Restaurant- und Bistrotische aufzustellen. Immerhin entsteht dadurch eine gesunde Konkurrenzsituation, die ein bisschen auf die Preise drückt. Hingegen musste ich an der Periphere des Hafenbeckens für einen Grand Café EUR 4,40 an einen überlegen-lässig lächelnden und routiniert kassierenden Kellner zahlen. “Pay now please.”
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