Eltville am Rhein ging den Weg so mancher einst stolzen Residenzstadt: der “Mediatisierung”, das durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 vorgegebene und 1806 forcierte Aufgehen in einer größeren Einheit, in dem Fall: Nassau, bestätigt vom Wiener Kongress 1815. In der Burg am Rhein residierten im Mittelalter die mächtigen Herrscher des Kurfürstentums Mainz, eines der bedeutendsten Gebiete im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Mit Beginn der Neuzeit folgte ein langanhaltender Niedergang des Städtchens. Im Herzogtum Nassau war Eltville noch Sitz eines Amtes, das heißt eines regionalen Verwaltungssitzes. 1886, nun seit 20 Jahren zu Preußen gehörend, ging im Zuge einer regionalen Neuordnung die Verwaltung der neugebildeten Landkreise nach Rüdesheim und 1977 nach Bad Schwalbach.
Eltville war der Wohnort des Juristen Johann Georg Herber (1763-1833), Präsident des Nassauischen Parlamentes in Wiesbaden und profiliertester Gegner des Herzogs im berühmten, europaweit beachteten Nassauischen Domänenstreit. Johann Georg Herber ist in Eltville begraben.
Eltville heute
Der Aufenthalt in Eltville gestaltet sich in jeder Hinsicht angenehm. Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Altstadt, eine vollkommen erhaltene historische Innenstadt, keine Touristenmassen (außer in unmittelbarer Nähe der Burg), adrette Gässchen, ansehnliche Architektur vom Fachwerkhäuschen bis zum steinernen Palast.
Das schönste Plätzchen ist der historische Marktplatz mit dem alten Brunnen und der Dorflinde. Hier haben zwei Lokale ihre Tische mit ordentlichen Angeboten aufgestellt. An der Rheinpromenade gibt es den “Anleger 511”. Dieses Lokal hat eine Plattform direkt an den Fluss gebaut und kredenzt hier seine Speisen.
|