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Diese Website enthält Besprechungen, die in der Regel in den Jahren 2005 bis 2010 entstanden sind und zunächst bei den Progarchives (engl.), auf Wikipedia (engl.) und Amazon Reviews (dt.) erschienen. Häufig schrieb ich zuerst die englische Version.

Ausgangspunkt der Texte waren auf CD erschienene remasterte Aufnahmen, die mich begeisterten.

Hinzu kamen später auch DVD-Besprechungen.

Inzwischen (2018/2020) bin ich zu Vinyl zurückgekehrt. Mit neuem Equipment (P2 von Planar, C 356BEE von NAD, Focus 140 von Dynaudio) höre ich alles, was ich erst dem Remastering-Prozess zugeschrieben hatte, ebenfalls – bei insgesamt wärmerem, angenehmerem, natürlicherem Klang.

Die Besprechungen habe ich unverändert so belassen, habe in den Fällen, wo ich die LPs besitze, aber deren Cover fotografiert.

Das Bild von mir stammt aus dem Jahr 1980, als ich gerade anfing, Gitarre zu lernen. Man sieht es daran, dass ich am Steg noch ungeschickt von oben greife und nicht von unten.

Die Noten sind der Anfang des Wilhelmus und die ersten Takte des Westerwaldliedes (nicht der Marsch, sondern das erste, richtige Westerwaldlied aus dem Vormärz).

Wilhelm von Oranien aus Dillenburg im Westerwald war der Anführer des niederländischen Freiheitskampfes gegen Spanien und somit der ersten frühbürgerlichen Revolution. Der “Wilhelmus” ist die niederländische Nationalhymne. In der ersten Strophe der deutschsprachigen Urversion heißt es:

    Wilhelmus von Nassawe*
    bin ich von teutschem blut,
    dem vaterland getrawe*,
    bleib ich bis in den todt,
    Ein printze von Uranien
    bin ich frei unerfehrt*.

* Sprich Nassaue und getraue (treu). Unerfehrt = unerschrocken.

1845, im Vormärz, der Zeit vor der Märzrevolution von 1848, entstand das Westerwaldlied mit dem eminent politischen Text:

    Es liegt ein Land im Westen,
    Genannt der Westerwald;
    Da sieht man keine Festen,
    Die Zeichen der Gewalt. [...]

    Wo stolz des Mannes Blicke,
    Den Fremden treffen kalt,
    Wo sich kein Rücken beuget
    Vor Unrecht und Gewalt.

    Da sind der Freiheit Höhen,
    Da ist der Westerwald! [...]

Die nicht vorhandenen “Festen” (= Festungen, Burgen) und die “Freiheit” spielen auf die Bauern des Hohen Westerwaldes an, die frei und nicht leibeigen waren.

Diese beiden sind meine späten politischen Lieder. In meiner Jugend hörte und sang ich die “Internationale”. Von den freiheitlichen Traditionen meiner Region wusste ich noch nichts, greife diese aber in meiner Dissertation auf und plane auch eine eigene Veröffentlichung zum Westerwaldlied in seinen beiden Ausführungen, von der die 1845er natürlich vorzuziehen ist.

Aber eigentlich ging es mir immer, ob Internationale, ob Westerwaldlied oder Wilhelmus, um die Freiheit und um den Kampf gegen die Tyrannei – der nie vorbei ist.

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Hochgeladen am 2. August 2021. Zuletzt aktualisiert am 26. November 2022.

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