Quartier du Temple
Direkt südwestlich schließt sich das Quartier du Temple an. Geht man dort hinein, ist man richtig in Paris. Man sitzt in den Bistros, wo die Franzosen hingehen und wird nur vereinzelt Touristen treffen. Es ist so viel ruhiger hier, fast schon still, aber nicht ausgestorben, sondern es herrscht eine Lebendigkeit von ortsansässigen, freundlichen, gelassenen Menschen. In den kleineren Seitenstraßen herrscht kaum Autoverkehr. Es gibt sehr viele Bistros und Cafés, ein buntes Bild von Geschäften (typisch: Blumengeschäfte, Buchläden, Schmuck). Die Preise sind zivil.
Auch hier sehr viele junge Menschen, Oberschüler, Studenten, die in langen Reihen ihre Fahrräder und Mopeds parken.
Ein Café fiel mir auf, das “Merce and the Muse”, zunächst deshalb, weil es hier Kuchen gab. (Franzosen nehmen nachmittags nicht “Kaffee und Kuchen” zu sich. Das ist typique allemand. Man kann aber “Teestuben” finden oder eben solche ausgefallenen Cafés.) Mit dem “Merce” verwirklichte eine junge Amerikanerin ihren Traum, in Paris ein Café zu führen.
Frühstück in Paris
Ein Tip: Frühstücken Sie nicht im Hotel! Gehen Sie ein paar Meter hinaus in ein Bistro oder eine sogenannte “Bar”, wie es die richtigen Franzosen machen. Man muss ja nicht gleich an der Bar stehen, wie die “ganz richtigen Franzosen”. Man kann sich auch an einen Tisch setzen.
Es gibt in der Regel drei Varianten von Frühstück. Jedenfalls ist es so in dieser Gegend, und wie alles, was ich schreibe, beruhen die Angaben nur auf persönlicher Erfahrung.
Petit dejeuner ist ein Croissant und ein kleiner Café.
Petit dejeuner francais besteht aus einem Croissant, einem aufgeschnittenen, mit Butter bestrichenen, halben Baguettebrötchen, etwas Konfitüre, einem Kaffeegetränk nach Wahl und einem Glas Orangensaft.
Petit dejeuner complet ist wie das “französische Frühstück”, jedoch gibt es zusätzlich Rührei oder Spiegelei mit Schinken.
Man bekommt alleine durch dieses “auswärts frühstücken” so viel von der typischen Lebensart der Franzosen mit, man kann so viel Atmosphäre aufnehmen.
Man schnappt Gesprächsfetzen auf, sieht Gäste kommen und gehen, hört einen französischen Radiosender, sieht ein bisschen was vom Straßenleben, wenn man sich empfehlenswerterweise ans Fenster setzt. Die Franzosen und Französinnen, die ganz normalen Einwohner von Paris, die auf die Arbeit gehen, sich noch kurz vors Bistro setzen, eine Zigarette rauchen und einen kleinen Kaffee trinken. Auch eine Art von Frühstück. Dafür hat man ja abends lange und ausgiebig, mit mehreren Gängen, gespeist.
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