Wie versteckt liegt doch dieses kleine Juwel in dem engen, steil zur Lahn hin abfallenden Tal. Und wie gut ist es doch, dass die Menschenströme und die Fahrzeugkolonnen an diesem Ort vorbei ziehen. Denn so herrschen hier noch Ruhe und Beschaulichkeit. Die Einwohner sind so an die himmlische Ruhe gewöhnt, dass sie schon die im Stundentakt vorbeifahrenden kleinen Züge als störend empfinden.
Der Name Balduinstein geht zurück auf den Erzbischof Balduin von Trier, der hier im Jahre 1319 mit dem Bau der Burg beginnen ließ. Seitdem gehörten Burg und Anwohner zu Kurtrier, dem Kirchenstaat, der erst 600 Jahre später Napoleon weichen musste. 1806 kam Balduinstein zum Herzogtum Nassau, 1866 zu Preußen und 1946 zu Rheinland-Pfalz, knapp hinter der Grenze zu Hessen gelegen.
Die Burg ist schon seit dem 17. Jahrhundert eine Ruine und bestimmt unverkennbar die Silhouette des Ortes. Die ebenfalls das Ortsbild prägende Kirche St. Bartholomäus wurde 1776 erbaut und nach dem zerstörerischen Brand von 1886 im Jahr 1888 neu errichtet.
Bedeutend für Balduinstein ist der Marmorabbau, an den vielfach im Dorf mit Säulen und Steinen erinnert wird. Viel beachtet wird auch die Brücke, die eine der ersten in Deutschland errichteten Spannbetonbrücken in Vorbautechnik war.
Von mehreren Restaurants kann die Lokalität “Zum Bären” hervorgehoben werden, die hochwertige Küche an schöne, schattige, an der Lahn gelegene Sitzplätze bringt.
Manche Bewohner der Gegend sprechen den Ort “Baldu-ienstein” aus, um dem Namen einen vornehmen Klang zu geben. Richtig ist eher die Betonung auf der ersten Silbe, da abgeleitet vom Vornamen “Balduin”. Noch besser im Dialekt: “Bale’schta”.
Die Aufnahmen entstanden im sehr warmen August 2015. Nikon D700, Nikkor 50mm/1.4G, 28mm/1.8G.
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