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Den Postillon, einen schönen Schmetterling aus der Unterfamilie der Gelblinge, wollte ich schon lange fotografieren. Jedoch hat man in den Mittelgebirgs- gegenden von Westerwald und Vogelsberg kaum einmal die Gelegenheit. Der Postillon sucht wärmere Gegenden auf und ist auch an sich recht selten, so dass er nicht mal im Kosmos-Führer von Bellmann (!) verzeichnet ist (siehe meine Amazon-Besprechung).
So gelangen mir erst im Elsass im Oktober 2012 einige Aufnahmen. Leider hatte ich aber nur das 50 mm Standardobjektiv dabei.
Auffällig an diesem Schmetterling ist das betont gelbe bis orange-gelbe Aussehen, was ihm auch seinen deutsch (-französischen) Namen eingebracht hat – denn der Postillon war in früheren Zeiten der gelb uniformierte Postbote. Außerdem legt der Postillon auch größere Strecken zurück, was ihm den Namen “Wandergelbling” eingebracht hat.
Der Postillon wandert aus Südeuropa nach Deutschland ein, allerdings nur in manchen Jahren. Neuerdings weiß man, dass diese Art tatsächlich in Deutschland auch überwintern kann, allerdings nur an sehr warmen Standorten.
Bei der Bestimmung ist die Abgrenzung zur Goldenen Acht und zum Südlichen Heufalter sehr schwierig. Ich meine jedoch zum einen, auf der gerade noch zu sehenden Flügel- Oberseite die gelben Flecken im Flügelsaum zu erkennen. Und weiterhin ist auf einer Aufnahme (siehe Bilderstrecke) beim Auffliegen des Schmetterlings die typische orangene Färbung der Flügel-Oberseite zu sehen, die von den vergleichbaren Arten nur der Postillon hat.
Der wissenschaftliche Name “Colias crocea” trägt im ersten Teil einen Beinamen der Aphrodite. “Crocea” bedeutet Safran.
Im Englischen heißt der Postillon: “Clouded Yellow”, also etwa der “Schattierte Gelbling”.
Die Franzosen nennen diesen Schmetterling: “Souci”, also die Sorge, was mir etymologisch unklar ist und vielleicht auf einen alten Volksglauben zurückgeführt werden kann.
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