Schmetterlinge

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Admiral
(Vanessa atalanta)


Der Admiral ist einer unserer häufigsten Schmetterlinge und sicher auch einer der eindrucksvollsten. Der deutsche Name wurde nicht umsonst vergeben.

Aufgrund der weißen und
orange-roten Flecken und Streifen ist der Admiral auch leicht zu bestimmen.

Das Weibchen trägt einen weißen Fleck in der roten Binde (siehe großes Foto). Verwirrenderweise sagen die Experten aber “nicht immer”. Die Flügelunterseite des Admirals ist auffällig mit ihrem lebhaften Muster.

Der wissenschaftliche Name “Vanessa atalanta” ist zusammengesetzt aus “etwas leuchtendem, glänzendem, in die Augen fallenden” (auch als weiblicher Vorname bekannt) und der durch ihre Geschwindigkeit berühmten griechischen Heldin Atalante.

Was selten vorkommt: die englische Bezeichnung dieses Schmetterlings, nämlich der “Red Admiral”, ist synonym zur deutschen. Im Französischen haben wir es mit dem feurigen “Le Vulcain” zu tun.

Hochinteressant ist die Lebensweise des Admirals, der einer der besterforschten Schmetterlinge ist. Früher wanderten fast die gesamten Bestände in Mitteleuropa alljährlich aus dem Süden zu. Hierhin kehrten auch die meisten Falter der Herbstgeneration wieder zurück.

In Anbetracht der Fragilität eines Schmetterlings ist das doch höchst erstaunlich - mehr noch: ein Wunder.

Einzelne Exemplare sind auch im Herbst noch spät in Gärten zu sehen. Mehrmals war der letzte Schmetterling, den ich noch im Oktober gesehen habe, ein Admiral.  Gerne sitzt der Admiral im Herbst auch an Fallobst und schleckt an den gärenden Früchten.

Den in Deutschland verbleibenden Exemplaren gelang - jedenfalls nach herkömmlicher Auffassung - meistens die Überwinterung nicht.

Nach Angaben der im Lepiforum publizierenden Wissenschaftler bildete sich aber in den milden Wintern der 90er Jahre eine eigenständige mitteleuropäische Variante des Admirals heraus, die sich in unseren Gefilden ausbreitete. Diese Variante sei aber im darauf folgenden Jahrzehnt wieder weitgehend zusammengebrochen bzw. habe sich mit Zuwanderern aus dem Süden vermischt. Dafür sei vor allem das heiße Jahr 2003 verantwortlich gewesen, weil der “neue” mitteleuropäische Admiral hitzeempfindlicher gewesen sei.

Nach ganz neuen Erkenntnissen gehen Wissenschaftler davon aus, dass zur Zeit die herbstlichen Wanderzüge des Admirals nur noch bis in die milden Tallagen Süddeutschlands stattfinden, allenfalls bis an die mittlere Rhone und nach Norditalien.

Sogar die Puppe des Admirals habe nun die für mitteleuropäische Schmetterlinge so gut wie einmalige Eigenschaft entwickelt, in dieser Form überwintern zu können. Für mich ein Beispiel für die große und auch unglaublich schnelle Anpassungsfähigkeit der Lebewesen. Der Admiral muss eine ganz besonders große genetische Variabilität haben.

Ob sich die beschriebenen Entwicklungen durch die sehr strengen Winter von 2008 bis 2010 und von 2011 bis 2013 wieder geändert haben?

Zu den Fotos: Der am Stamm eines Apfelbaumes sitzende Admiral ist aufgrund der Tarnzeichnung der Flügelunterseite kaum zu erkennen.

Wie die beiden Makros zeigen, sehen Schmetterlinge bei entsprechender Vergrößerung exotisch, fremd, fast unheimlich aus. Nichts Luftiges und Leichtes mehr, aber faszinierend.

Auf den Makros erkennt man gut, dass der Rüssel aus zwei Röhrchen besteht. Eine geniale Entwicklung der Natur, vielleicht zum Druckausgleich beim Saugen. Sehr deutlich sind außerdem die sogenannten Lippentaster zu sehen.
 

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Makroaufnahmen 1200 x 800.

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