“Wer Büdingen betritt, begibt sich auf eine Zeitreise.” Tatsächlich findet man hier ein historisches Ortsbild “von seltener Geschlossenheit”, so schreibt es der Kunstdenkmalführer Dehio.
Und auch für den Verfasser ist es eine Zeitreise in ein früheres, besseres Leben.
Wer nach Büdingen kommt, befindet sich auch in einem ungewöhnlich milden und warmen Klima. Die Vogelsberghänge hat man hier verlassen, besser noch: sie schützen vor den kalten Nordost-Winden. Man befindet sich am Rande der nach Südhessen hin geöffneten Wetterau.
Und so schrieb auch die Topographia Hassiae im Jahre 1655: “Der Boden herumb trägt zum theil auff den Hügeln Wein”.
Charakteristisch für Büdingen ist vor allem die fast vollständig erhaltene Stadtbefestigung, die in den ältesten Teilen über 500 Jahre alt ist. Die charakteristischen Rundtürme und die Mauern schienen früher viel höher, aber im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gelände immer mehr aufgefüllt.
Dabei hat die West- und die zu den Berghängen hin liegende Nord-Seite der Befestigung eine deutlich andere, rauere Anmutung als die liebliche, sonnenverwöhnte Südseite am Seemenbach.
Leider ist die Stadt dazu übergegangen, an mehreren Stellen hässliche Gitter aus Aluminium anzubringen. Was sagt der Denkmalschutz dazu?
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