Auf den Tafeln an den Seiten des Denkmals stehen die Orte, an denen Schlachten im Deutsch-Französischen Krieg stattfanden. Das sind alles nur Namen. Liest man die Geschichte dieser Schlachten mit jeweils mehreren tausend Toten, wird der furchtbare Blutzoll deutlich, den die adeligen Herrschaften verursachten, die in Bad Ems, nicht so weit vom späteren Denkmal, kurten oder in Berlin residierten und mit dem Krieg innenpolitische Probleme lösen wollten. Insgesamt fielen in diesem “kurzen” Krieg 80.000 Franzosen und 40.000 Deutsche.
Heutige Bedeutung
Von der Errichtung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, und wahrscheinlich bis in die 60er Jahre, gab es wohl kaum eine Schulklasse aus der Region, die das Niederwalddenkmal nicht besichtigt hat. Der Verfasser selbst, obwohl mit seiner 10. Klasse 1971 unter Obhut der Geschichte-Lehrerin in der Jugendherberge in Bingerbrück, also direkt gegenüber, kann sich eigenartiger- weise nicht an eine Besichtigung erinnern.
Ab den 70er Jahren gehörte das denn auch eher zu den unerwünschten Seiten der deutschen Geschichte, etwas Kriegsverherrlichendes, was man gar nicht sehen wollte.
Heute sind es, so hatte ich jedenfalls bei meinem Ausflug im Juli 2013 den Eindruck, hauptsächlich ausländische Besucher- massen, die es, initiiert durch die Propaganda des “Weltkultur- erbes Mittelrheintal”, zum Denkmal zieht, so wie es im Besuchsprogramm vorgegeben ist.
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