Früher ein Allerwelts-Schmetterling und in Gärten ein gefürchteter Schädling, ist der Kleine Kohlweißling in ländlichen Gegenden immer noch recht häufig zu finden. Die Gärten, in denen zur Selbstversorgung Kohl angebaut wird, hingegen nicht mehr. Die traditionellen Gärten sind “pflegeleichten”, sterilen Vorgärten-Steppen gewichen. Der Kleine Kohlweißling muss sich auf den Wiesen was suchen.
Dort, auf Wiesen und Feldern in naturnahen Gebieten, kann man ihn im Sommer noch massenhaft antreffen. Dabei ist der Kleine Kohlweißling gar nicht so leicht zu fotografieren, weil er viel in Bewegung ist. Aber wenn er eine nektarreiche Lieblingsblüte entdeckt hat, hält er mal vor der Kamera still.
Die Flügeloberseite ist dann immer noch recht schwer abzulichten. Die Makroobjektive brauchen aufgrund ihrer geringen Schärfentiefe möglichst in einer Ebene aufgespannte Flügel. Diese Haltung, also weit geöffnete Flügel, sieht man bei diesem Falter selten.
Von seinem Namensvetter, dem Großen Kohlweißling, ist der Kleine Kohlweißling bisweilen schwierig zu unterscheiden. Die Flecken an den Flügelspitzen sind bei dem Kleinen der beiden, dessen Exemplare aber gar nicht immer kleiner sind (!), nicht so weit ausgedehnt und die Unterseite der Hinterflügel ist mehr gleichförmig cremig. Die Größe des sogenannten “Apikalflecks” an der Flügelspitze ist zum Beispiel auf dem Bild ganz oben rechts gut zu erkennen.
Der wissenschaftliche Name erklärt sich wie folgt: Die “Pieriden” sind Musen aus der griechischen Mythologie, in der Biologie bezeichnen sie ohne direkten Bezug zum Wortursprung die Weißlinge. “Rapae” steht für Rübe, Raps oder Kohl.
Auf Englisch heißt unser Kleiner Kohlweißling “Small White”, also “Kleiner Weißling”. Im Französischen ist es “La Piéride de la rave”, also die wörtliche Übersetzung des lateinischen Namens.
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