Edelfalter

Distelfalter (Cynthia cardui)

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Der schön und unverkennbar gefärbte Distelfalter ist in einigen Jahren recht häufig zu finden, in anderen Jahren bekommt man ihn kaum einmal zu Gesicht.

Was diesen Schmetterling aber so ganz außergewöhnlich und schier unglaublich macht, ist sein Wanderverhalten.

Die Distelfalter wandern alljährlich aus dem Mittelmeergebiet, ja aus Gebieten südlich der Sahara und von den Kanarischen Inseln nach Mitteleuropa und sogar bis nach Skandinavien und Island.

Sicher lassen die Falter sich mit dem Wind treiben, brauchen aber dennoch ein beachtliches Orientierungsvermögen und zuverlässigen Gesichtssinn. Bedenkt man Größe und Fragilität der Schmetterlinge sowie die Größe ihres Gehirns, ist diese Leistung kaum vorstellbar.

Distelfalter, die man im Frühling in Deutschland sieht, sind eingewanderte und sehen oft dementsprechend ramponiert aus - immerhin haben sie bis zu mehreren tausend Kilometern Flugstrecke hinter sich! Im Sommer und Herbst tauchen dann in unseren Breiten die frisch geschlüpften Falter der 2. und 3. Generation auf.

Im frühen Herbst fliegen die Schmetterlinge wieder in den Süden zurück. Hier zurückbleibende Exemplare erfrieren in den ersten Frostnächten.

Die Erklärung des wissenschaftlichen Namens “Cynthia cardui”. “Cynthia” ist der Beiname von Artemis, der griechischen Göttin der Jagd. “Cardui” sind die Disteln, die Futterpflanzen der Raupen. Distelfalter mit der Göttin der Jagd in Verbindung zu bringen, hat schon seinen Sinn. Dieser Schmetterling bringt es angeblich auf 50-80 Flügelschläge in der Sekunde und ist auch aufgrund der dreieckigen Form seiner Vorderflügel ein schneller Flieger!

Neuerdings wird der Distelfalter häufig in dieselbe Gattung wie der Admiral eingeordnet und als “Vanessa cardui” klassifiziert.

Im Englischen ist dieser Schmetterling die “Painted Lady”.

Zu den Fotos. Die oberen vier Aufnahmen machte ich im Juni 2003, einem Jahr, in dem man viele Distelfalter sehen konnte, mit Fujichrome Velvia. Es handelt sich um zwei verschiedene Exemplare, wie man an kleinen Unterschieden in der Zeichnung sehen kann. In meinem Garten in Hirzenhain saßen die Schmetterlinge auf Salbei- und Rotklee-Blüten.

Das mittlere Bild entstand im September 2009 in meinem Hof in Reichenborn. Dort hat der Falter in den Ritzen der Pflastersteine Urin von meinem Hund Henry gewittert.

Die letzten drei Bilder zeigen einen schon schwer mitgenommenen Distelfalter, der Anfang Juni 2011 wohl aus dem Süden in meinen Garten zuwanderte - seinem Zustand nach zu urteilen, müssen es Tausende von Kilometern gewesen sein.

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Makroaufnahmen 1200 x 800.

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